Montag, 28. Juli 2008

Auswanderungsgeschichte nach Gran Canaria Teil 5






Ende November
Aber kaum dass alles fertig war, kam auch „Delta“, der Tropensturm, und dann die eigentliche „Haus-Katastrophe“Es regnete durch die Decke.Heul. Unsere frisch gestrichene Decken wurden naß , braun und die Farbe bröselte so langsam ab. Uns standen die Tränen in den Augen, und wir riefen unseren Hausbesitzer an, aber er erklärte uns den Mietvertrag. Pech für uns.Jetzt müssen wir doch das Dach machen lassen .Das ganze Streichen und Renovieren geht von Vorne los. Wir sind ja jetzt fit !!! Wir sind ja nicht zum Spaß hier..!!!!!Die Renovierung hat uns so 4000 € gekostet, zumal auch wie wir feststellen mussten, einige Kartons mit Werkzeug und Küchensachen, beim Umzug einfach verschwunden sind..Kurz vor Weihnachten wieder ein schlimmer Regen und wieder auf unsere frische Decken.Wir hatten das Haus voll Gäste. Bei jedem Tropfen ging der Blick an die Decke. Man nennt das auch „ Hans guck in die Luft “- Spiel..Zu allem Übel fiel ständig der Strom aus. Ohne ersichtlichen Grund. Wir trauten uns kaum noch Geräte oder Maschine laufen zulassen. Das Haus war zu schwach abgesichert. Inzwischen hat der Elektriker es geregelt.
Es gibt natürlich auch Positives zu schreiben, wie die Behördengänge von Herrn Rohrer. Er erledigte alles wirklich toll und zuverlässig. Die Residencia und Autoummeldung lief alles problemlos. Wie können den Herr Rohrer nur weiterempfehlen. Leider ist er mittlerweile nicht mehr in diesem Bereich tätig.
Mit dem Geschäft hat es nicht geklappt, weil es immer teurer wurde.Obwohl es eigentlich ja der Anlass war nach Gran Canaria auszuwandern, bereuen wir es nicht hier zu leben. Trotz der ganzen Hindernisse , die wir ja gut überstanden haben, sind wir hier glücklich. Wir dürfen uns nicht ermutigen lassen, und müssen uns weiter durchbeißen..
Die ganzen Renovierungsarbeiten, 2 Monate lang gearbeitet, sind nach den Regenfällen hinfällig. Der Putz bröckelte von der Decke und die Wandfarbe schlug dicke Blasen im Innen-und Außenbereich. Ständig musste nachgebessert werden. Bei der Decke im Wohnzimmer mussten wir feststellen, als wir mit dem Spachtel die ablösenden Farbe entfernen wollten, dass plötzlich der Spachtel in einem 30 cm langen und 20 cm tiefen Loch verschwand und ein zusammen geknüllter Zementsack zum Vorschein kam. Pfusch auf höchster Ebene.Wir hätten ja alles noch mit Humor und Geduld ertragen , wenn es da nicht unsere lieben kanarischen Nachbarn gegeben hätte. Die neuen Käufer unseres zuvor versprochenen Mietobjektes.Die fingen jetzt an das Haus komplett umzubauen . Was in meinen Augen total Blödsinn war, es war frisch renoviert und schön, wir hätten nur die Möbel reingestellt.Von morgens 8 Uhr bis abends 18 Uhr ging der Presslufthammer und so fing das ganze Theater an. Staubschwarten zogen bis in die Zimmer und telefonieren war wegen dem Lärm nicht möglich. Ein illegal gebauter Anbau unseres Nachbars musste wieder abgerissen werden, denn unsere Vormieterin hatte noch vor ihrem Auszug eine Anzeige gemacht. Dieser Anbau war nur 2 m von unserem Haus entfernt, und da kann sich jeder vorstellen was das für ein Dreck und Lärm war. Wir waren aber zu diesem Zeitpunkt guter Dinge, und dachten irgendwann werden sie wohl fertig sein. Wir kannten uns mit den Gepflogenheiten hier noch nicht so aus, was das Bauwesen betrifft.Jetzt erwartete uns jeden Tag Lärmund Staub, arbeiten am PC war nicht möglich. Es war teilweise so schlimm, dass der Löffel in der Kaffeetasse vibrierte.Ein Bautrupp nach dem anderen rückte nebenan an , der den Pfusch des Vorgängers wegmachen sollte. Wir hatten nicht viel zu lachen. Sonntags Ruhe??nein, dafür kamen dann die Besitzer und vergnügten sich mit ihren Kindern am Pool. Ich hätte mir mehr Ruhe gewünscht, mal selbst an unserem Pool liegen, ein Buch lesen oder einfach nur daliegen und dösen. Keine Chance in den knapp 2 Jahren , in denen wir dort wohnten. Einmal war es so schlimm an einem Samstagnachmittag, wo der Bautrupp meinte, sie müssen noch in eine Wand ein Fenster hauen und schneiden. Und das an meinem Geburtstag, da riss uns der Geduldsfaden und wir sind runter zur Policia Lokal um eine Anzeige zumachen. Die kamen auch 15 Minuten später um sich die Sache anzuschauen. Ich bin aus allen Wolken gefallen, als die Polizisten uns erzählten , es wäre alles legal und sie dürften 7 !!!! Tage die Woche Krach machen von morgens 8 Uhr durchgehend bis 18 Uhr. Wo gibt es denn sowas?? 7 Tage die Woche auch Sonntags und Feiertags in einem „ exclusiven „ reinem Wohngebiet , da wurde anscheinend gut geschmiert.Wir hatten nach knapp 2 Jahren die Schnauze voll vom Lärm und Staub der Nachbarn , denn sie waren immer noch nicht fertig und es war auch kein Ende in Sicht. Mein Traum war immer eine Finca auf dem Land. Wie der Zufall es wollte wurde uns eine angeboten. Wir natürlich gleich hin um sie anzuschauen. Bis dato hatten wir ja schlechte Erfahrungen mit Maklerinnen gemacht, und jetzt eine sehr gute. Ich kann die Firma und die netten 2 Maklerinnen von „ Düllmann und Hundertmark“ bestens empfehlen.Der Hausbesitzer der Finca ist sehr nett und wir durften schon was eher rein, denn wir wollten noch ein wenig renovieren.Bevor wir uns auf unsere neue Finca konzentrieren konnten , musste wir den Ärger mit dem alten Haus hinter uns bringen. Man versprach uns, wenn wir bis Ende Miete bezahlen, bekämen wir unsere Kaution zurück. Beim Schreiben solcher Sätze bekomme ich einen Lachkrampf im Nachhinein.Um auf ganz sicher zugehen, sind wir gleich zu einem Rechtsanwalt , um die Sache mit der Kaution wasserdicht zumachen. Leider wurde dort nichts schriftlich gemacht, was wieder von uns total blauäugig war. Also zahlten wir bis Ende brav unsere Miete und der Hausbesitzer wollte sogar ein paar Möbel von uns abkaufen.Wir zogen aus, putzen 3 Tage lang das Haus, renovierten noch, Löcher in der Wand wurden zugeputzt neu gestrichen, Fenster geputzt, die Terrassen mit dem Kärcher gereinigt. Das Haus stand blitzeblank da. Eine Arbeit , die wir uns eigentlich hätten sparen konnten. Denn weder die Kaution noch das Geld von den Möbeln haben wir gesehen, im Gegenteil, es wurde behauptet das Haus hätte einen schlechteren Zustand als vorher. Tja im Mietvertrag stand, „hervorragenden „ Zustand. Eine Übersetzung hätte sich vorher wirklich gelohnt und kann es nur jedem empfehlen. Dabei hatten wir damals Foto von diesem miesen Zustand gemacht, aber diese Fotos waren plötzlich wertlos.. Wir hätten damals mit einem Notar die Räume besichtigen müssen und dieser hätte es notariell beglaubigen müssen. Was für ein Umstand, der sich aber in Anbetracht der Höhe von knapp 4000 € sich gelohnt hätte. Für unseren alten Hausbesitzer hat es sich schon gelohnt. Haus renoviert, dicke Miete bezahlt bekommen und automatisch eine Wertsteigerung für den Verkauf.Es gab auch keine offizielle Schlüsselübergabe und Hausübergabe. Es wurde ein Termin vereinbart, leider ist der Hausbesitzer nicht erschienen und hat das Schloß einfach ausgewechselt. Wir hatten keine Chance mehr eventuell Bilder zumachen, geschweige unsere dagelassenen Möbel wieder rauszuholen, denn sie wurden nicht bezahlt wie versprochen. Ein ganz mieses und feiges Verhalten.


Copyright bei Barbara
sollte dieser Bericht in einer deutschen Zeitung auf GC erscheinen , gibt es gewaltigen Ärger.

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